ausstellung
Berta Fischer
Bis 01. Januar 2025 ● Wuppertal ● Skulpturenpark Waldfrieden
Berta Fischer verwendet transparente Materialien wie thermoplastisches Acrylglas in verschiedenen Farben, Stärken und Größen, um einen subtilen Dialog über die Natur von Form und Licht zu führen. Das Ergebnis ihrer Arbeit erinnert an glänzende oder reflektierende High-Tech-Stoffe und virtuelle Zeichnungen, die in einer kreisenden Bewegung im Raum schweben. Jenseits der Schwerkraft machen ihre Arbeiten das Ungeordnete, Chaotische und Unvorhersehbare sichtbar.
Im lichtdurchfluteten oberen Ausstellungspavillon des Skulpturenpark Waldfrieden zeigt Berta Fischer unter anderem eine Adaption einer ihrer Arbeiten, die wie eine Wolke im Raum schwebt. Andere Arbeiten definieren den Raum vom Boden und der Wand ragend. Fischer arbeitet spielerisch mit biomorphen, kristallinen und fließenden Formbewegungen. Kaum sichtbar an der Wand befestigt, im Raum freischwebend oder von der Decke hängend, vermitteln ihre Arbeiten eine Leichtigkeit, die für das Werk der Künstlerin charakteristisch ist.
Jede Skulptur entsteht in einem mehrstufigen Prozess, der von CAD-Zeichnungen über computergesteuerte Laserschnitte bis hin zur eigentlichen Formgebung von Hand reicht. Auf diese Weise lenkt Fischer den Blick auf die Eigenschaften des Materials, auch wenn die Formen, die sie daraus schafft, darüber hinwegtäuschen können. Durch geduldiges Biegen der erhitzten Platten entstehen jene filigranen Faltungen, die den Eindruck plötzlich eingefrorener Bewegungen erwecken: belebt und unbeweglich zugleich, starr und fragil. Obwohl Fischer ausschließlich synthetische Materialien verwendet, erinnern ihre Skulpturen an eine Landschaft aus gleichsam geträumten, ungeahnten Naturformen. Der Weg, den Fischers Arbeiten hier einschlagen, führt von der Form zur Form. Ihre Plastiken zeigen, dass Form nichts Festes ist, sondern die Möglichkeit der Veränderung.
Bildunterschrift und /-nachweis:
1. Berta Fischer "Gramion 2020" © Courtesy the artist & Galerie Barbara Weiss, Berlin