ausstellung

Hypercreatures – Mythologien der Zukunft

Bis 05. Oktober 2025 ● Brühl ● Max Ernst Museum

Die aktuellen globalen Krisen verdeutlichen die empfindlichen Beziehungen zwischen allen Lebewesen auf unserem Planeten. Klimawandel, geopolitische Konflikte sowie wirtschaftliche und soziale Unsicherheiten zeigen, dass der Mensch nicht nur in Netzwerken lebt, sondern diese aktiv formt und bestimmt. Menschliches Handeln hat weitreichende Folgen für ökologische und kulturelle Systeme auf der Erde. Die Herausforderungen unserer Zeit verlangen daher ein neues Bewusstsein für diese Zusammenhänge und Wechselwirkungen, um nachhaltige globale Verflechtungen zu gestalten. Sie bieten die Chance, die Position des Menschen in diesen Systemen neu zu denken: nicht als dominante Spezies, sondern als Teil eines gemeinsamen Netzwerks.

Hypercreatures – Mythologien der Zukunft beschäftigt sich mit Weltanschauungen, in denen menschliche und nicht-menschliche Lebewesen gemeinsam und kooperativ zusammenleben können. Die Ausstellung regt dazu an, die Trennung zwischen „Natur“ und „Kultur“ sowie die Machtbeziehungen, die das Verhältnis zwischen Menschen und Nicht-Menschen prägen, zu hinterfragen, um gerechtere Zukunftsperspektiven zu ermöglichen.

Wo Mensch, Tier, Pflanze und Maschine einen gemeinsamen Organismus bilden, werden einseitige Erzählungen aufgedeckt und neue Vorstellungen von Lebewesen jenseits dominierender Narrative möglich. Diese „Hyperkreaturen“ sind Agent:innen einer Welt im Umbruch. Ihre hybriden Körper erzählen von transkulturellen Verflechtungen, Spannungen und heilender Aufmerksamkeit zwischen Lebensformen.

26 Künstler:innen und Kollektive aus 16 Ländern bevölkern die Ausstellungsräume mit Visionen von Mischwesen und verwandeln das Museum in ein spekulatives Biotop. Im Dialog mit Werken von Max Ernst befassen sich die Künstler:innen mit den Mythologien unserer kapitalistischen Zeit und neuen gemeinsamen Erzählungen für eine Zukunft, die mehr als menschlich ist. Die Ausstellung lädt dazu ein, über die Rolle und Bedeutung hybrider Wesen in unserer Gesellschaft nachzudenken und die vielfältigen Geschichten zu entdecken, die sie verkörpern.

maxernstmuseum.lvr.de

Bildunterschriften und /-nachweise:

1. Wangechi Mutu, Homeward Bound, 2009, Sammlung Deutsche Bank, Courtesy of the artist und Vielmetter, Los Angeles, Foto: © Robert Wedemeyer

2. Anne Horel, Lepidodinium Chlorophorum, 2024, generiert mit LoRA, das mit Kreaturen aus einem überholten experimentellen OpenAi-Modell trainiert wurde, Foto: © Anne Horel

3. Troika, Phoenix Faun, 2024, Courtesy MAK Contemporary, Foto: © kunst-dokumentation.com/MAK

4. Installationsansicht, Mary-Audrey Ramirez, Eggplants (Big), 2020, Blooh on Alien Weapon, 2024, Courtesy of the artist and MARTINEZ, Cologne, sowie Max Ernst, Das 20. Jahrhundert, 1955, © VG Bild-Kunst, Bonn 2025, Foto: Jürgen Vogel / LVR