ausstellung

Mark Dion. Delirious Toys

Bis 05. Januar 2025 ● Bonn ● Bundeskunsthalle

Der US-amerikanische Künstler Mark Dion hat aus Objekten der Spielzeugsammlung des Stadtmuseums Berlin anlässlich des Kunstherbstes 2023 ein Kunstwerk geschaffen, das zunächst im Museum Nikolaikirche in Berlin zu sehen ist. Seine Installationen überwinden mit hunderten von Exponaten nicht nur Raum und Zeit, sondern werfen auch einen kritischen Blick auf das Kinderspielzeug an sich.

Für die Ausstellung recherchierte Mark Dion monatelang in der rund 70.000 Objekte umfassenden Sammlung des Stadtmuseums Berlin, einer der größten Deutschlands. Davon ausgehend entstand ein Art Labyrinth aus Brettspielen, eine Pyramide der Tiere, ein Rundkurs mit einem imaginären Rennen zwischen Fahrzeugen aller Art und weitere Installationen. Auch eine Puppenhöhle, eine Kriegslandschaft und ein „Giftschrank“ mit grenzwertigen und grenzüberschreitenden Spielsachen sind in der Ausstellung zu sehen.

Mark Dion beschäftigt sich schon seit den späten 1980er Jahren intensiv mit der Frage, wie Wissen im Museum generiert und weitergegeben wird, immer mit wachem Blick für Systeme der Ausbeutung und Unterdrückung. Denn Spielzeuge, die ja meist von Erwachsenen für Kinder gestaltet werden, vermitteln immer auch Vorstellungen vom Menschen und von seiner Welt. Im Umgang mit Spielzeug üben Kinder bestimmte Rollenbilder ein, und durch Spielzeug werden ihnen gezielt Themen oder Ideologien nahegebracht.

bundeskunsthalle.de

Bildunterschriften und /-nachweise:

1. Das große Rennen, Mark Dion: Delirious Toys © Stadtmuseum Berlin, Foto: Michael Setzpfandt

2. Im Labyrinth der Spiele (Ausschnitt) © Stadtmuseum Berlin | Foto Michael Setzpfandt

3. When Toys Become Evil, Mark Dion: Delirious Toys © Stadtmuseum Berlin | photo Michael Setzpfandt

4. Mark Dion, War, Nikolaikirche © Stadtmuseum Berlin, Foto: Michael Setzpfandt