ausstellung
The Moon is Beautiful — Ken Matsubara
Bis 07. Januar 2025 ● Köln ● Kunst-Station Sankt Peter
„Der Fluss fließt beständig, endlos — und doch ist das Wasser nie dasselbe.“
1181 n Chr. formulierte der japanische Schriftsteller Kamo no Chomei diesen Gedanken stetiger Vergänglichkeit und der Kontinuität des Fließens. Ein tröstliches und ein melancholisches Bild, im dem das Verlässliche und die Veränderung sich vereinen.
Statisches und Dynamisches verbinden sich: die sinnliche Verschmelzung der unterschiedlichen Poole ist der Kern der Arbeiten von Ken Matsubara: digitale Videoarbeiten in ruhigen, fast liturgischen Objekten. Kraftvolle Skulpturen, mit überraschenden Bewegtbildern: rieselnder Sand, fliegende Blätter oder eben Spiegelungen auf Wasserwellen.
Ken Matsubara interveniert mit Reflektionen des Raums – in Schalen und Projektionen. Unter anderem wird das Gemälde des heiligen Petrus von Peter Paul Rubens wie in einem Fluss gespiegelt. Das barocke Bild ist in eine neue Bewegung gesetzt; es fließt und bleibt.
Das Wasser ist für den japanischen Künstler ein Symbol für die Vergänglichkeit der Zeit und für Erinnerungen, die ständig verloren gehen und trotzdem Spuren hinterlassen. Der Kirchenraum Sankt Peter ist voller Einschreibungen lebendiger Erinnerungen. Die Geschichte schafft eine Kraft der spirituellen Verortung. Leben, Glauben, Kunst, … Bewahrend und Verändernd!
„The Moon is Beautiful“, so der Titel der Ausstellung. In unserer Wahrnehmung wandern Sonne, Mond und Sterne weiterhin um unseren persönlichen Horizont. Sie bleiben Mystisch, auch wenn die Moderne mit der Erkenntnis begann, dass wir uns um die Gestirne bewegen, und wir nicht das Zentrum des Universums sind. Ken Matsubara verbindet mit seinen zeitgenössischen Arbeiten die Mystik des Universellen mit technischen Werken, die ihre Kälte verlieren und emotionale Ankerpunkte setzten.
Bildunterschriften und /-nachweise:
1. bis 5. Ken Matsubara "The Moon is Beautiful" © Foto: Chris C. Franken